Eins sollte klar sein:
Wenn Dell nicht im Detail erläutert will, was genau zu dem Problem führt, dann werden wir es hier nicht mit Gewissheit bestimmen können. Genau an diesem Punkt stehen wir.
Ich sehe im Gegensatz zu Dir aus der ganzen Kaffeesatzleserei der Informationsbruchstücke durchaus die Möglichkeit den logischen und kausalen Zusammenhang herzustellen:
Dell hat bei der Entwicklung des Geräts offenkundig Mist gebaut. Dells sogenannte Specs und Schnuffels "It's not a Bug it's a Feature"-Aussagen und alle Verschleierungen drumherum sind Schutzbehauptungen. Im Detail kommen da unterschiedliche Ursachen in Betracht, die Dir hier wohl niemand in der Tiefe und mit hundertprozentiger Trefferquote auseinandersetzen kann.
Fest stehende Fakten und konkludente Schlüsse:
1. CougarPoint ist seit der ersten Revision fehlerhaft - Quer durch sehr viele Tests weltweit ansässiger Magazine wird von einem Throttlingproblem gesprochen, wenn Prozessor und Grafikkarte gleichzeitig ausgelastet werden. Das ist nicht nur ein Alienware-Problem. SATA3 macht bei mehrere Herstellern Probleme.
2. Die nVidia GTX 580m zieht unter hoher Last extrem viel Strom und leidet unter einer sehr großen Verlustleistung, die weit über der der Radeon HD 6990M liegt.
3. Ein sehr groß dimensioniertes, auf Effizienz getrimmtes Kühlsystem ist für den Einsatz der 580m daher Pflicht. Siehe Konkurrenz. Das führt zu einer deutlich erhöhten Systemlautstärke und erhöhten Fehlerraten der verbauten Hardware
4. Dell bezeichnet im Nachhinein das Kühlsystem der M17X R3 als für eine vollausgelastete 580M als zu knapp bemessen.
5. Dell räumt konkludent fehlerhafte BIOS-Versionen, fehlerhafte VBIOS-Versionen ein.
6. Dell räumt auf nichtoffiziellen/halboffiziellen Kanälen das Verbauen fehlerhafter Kühler-/Wafer-/Heatpipe-Komponenten ein.
7. Der Ersatz dieser Komponenten durch bessere Komponenten erfolgt nur durch Zufall, massiven Druck, Glück.
8. Ein geordnetes Austauschverfahren zum Beispiel im Form einer Rückrufaktion findet nicht statt. Die firmeninterne Kommunikation funktioniert (bewusst) nicht, eine Anweisung an die Service-Partner für den VOS ist nicht existent. Einzig logischer Grund: Vermeidung zusätzlicher Kosten. Einzelschicksale sind für Dell wirtschaftlich irrelevant.
9. Es ist konkludent festzustellen, dass Dell eine Gesichtswahrung (Problem nicht an die große Glocke hängen) wichtiger ist, als die konkrete Beseitigung des Problems
weil a. als sogenannte Specs Throttling-Grenzen eingeführt wurden, die ein Überhitzen/massives Verkürzen der Funktionsdauer von CougarPoint und 580m verhindern sollen, was b. als Verschleierungstaktiken erkennbar sind.
10. Dell empfiehlt auf nichtoffiziellen/halboffiziellen Kanälen den Kauf des M17X R3 mit 6990M oder des M18X, da sich das Kühlsystem der M17X R3 nicht substanziell verbessern lässt.
11. Trotzdem wird das Problem aus wirtschaftlichen Gründen in das Nachfolgemodell M17X R4 übernommen. Das Teilproblem CougarPoint wird erst durch signifikante Änderungen von Intel im Rahmen der Einführung von Haswell (übernächste Generation) behoben. Die Architektur von Haswell lässt im Umkehrschluss auf die Probleme von CougarPoint in Sandy- und IvyBridge schließen.
Für diese Behauptung fehlt der logische Beweis. Der ist für mich erst dann erbracht, wenn jemand nachweisen kann, dass er sein Gerät ohne Veränderungen/Tricksereien außerhalb der ominösen "Specs" betreiben kann, d.h. die 580m mehr als 78° C erreicht ohne das Throttling auftritt. Die Tatsache das es durch Fertigungsschwankungen Geräte gibt, bei denen die richtige Kühler-/Wafer-/Heatpipe-Kombination verbaut wurde und die Wärmeleitpäds richtig sitzen, die Wärmeleitpaste richtig aufgetragen wurde und das deshalb die geräte signifikant kühler bleiben als die Geräte, bei denen ein Throttling auftritt, bedeutet doch nicht, dass diese Geräte nicht doch unter bestimmten betriebsbedingungen das Problem haben werden. Diesen Unterschied sollte man sich klar machen.
Es gibt von Samsung ein Notebook, bei dem ein Top-3D-Display aus eigenem Hause in verbindung mit der 6990M 3D bietet.
Zum 2. Punkt: Dieser Illusion sollte man sich nicht hingeben. Dell will die eingekauften fehlerhaften Teile offenkundig mindestens zu einem gewissen Prozentsatz verbauen. Beweis: Noch lange nach Bekanntwerden des Bauteilfehlers wurden diese Bauteile verbaut. Mich würde nicht wundern, wenn neue Käufer feststellen, dass dies teilweise immer noch passiert. Darüber hinaus: Das Chassis des jetzt ausgelieferten M17X R3 ist immer noch das selbe, es wird sogar das gleiche Chassis beim M17X R4 verbaut (u.a. weil für eine Neuentwicklung weder Zeit noch Geld da war), die 580M ist immer noch die selbe Karte, auch wenn sie zur 675M umgelabelt wird, die angeblichen verbesserungen beziehen sich wohl nicht auf die Energieeffizienz. Dell hat auf inoffiziellen/halboffiziellen Wege schon gesagt, dass die Kette von Problemen erst im "M17X R5" gelöst werden.
Sorry, das ist damit nicht bewiesen. Bewiesen ist nur das der Chip für sich genommen diese Temperatur verträgt. Was die MXM3-Karte im Alienware M17X R3 auf Dauer ohne erhöhte Ausfallquote verträgt, was das eingesetzte Netzteil dazu sagt, was andere benachbarte Komponenten auf dem Motherboard dazu sagen, ist damit überhaupt nicht bewiesen - macht es Euch nicht zu leicht. Dell hat die 78°C nicht ohne Not eingeführt. Es gibt eine konkrete Intention, über die sich Dell bisher ausschweigt.