Hallo Zusammen,
ich habe einen Notebook-Kühler gebaut, von Scratch sozusagen und wollte das Ergebnis mit Euch teilen. Nur mal so.
Material und Kosten:
- Alublech 50x50 cm, 2 mm Profilstärke (Ebay): 16,24 €
- Dichtungsband aus dem Bauhaus BM 3mm Stärke: 9,50 €
- Dichtband EPDM, Stärke 1,5mm (Ebay): 5,69 €
- Stahlecken 2,99 €
- Gehäuselüfter SilverStone SST-FHP141 v 2.0 - FHP Serie 140 mm x 38 mm: 28,70 €
- Drehknopf f. Poti: 5,99 €
- On-/Off Schalter, Poti 100 Ohm, Lüsterklemme, Letungsdrähte sowie Netzteil 12V 1,5A und Kantenschutzprofile hatte ich schon parat, sie würden bei Kauf wohl mit weiteren 25-30 € zur Buche schlagen.
- Aufwand: entspannt etwa 2 Tage
Abmessungen B x H x T cm: 40 x 9,8 x 42 / Steuerungsleiste seitlich - noch extra 4 x 23 cm
Ich habe mich bewusst für 1 Lüfter in 140mm Größe entschieden, dieser sollte direkt die Grafikkarte und die CPU des Notebooks anblasen. Zu diesem Zweck habe ich in meinem M17XR3 eine runden Aussparung ᴓ 140mm in der Notebook-Bodenplatte angefertigt. Die CPU sitzt hinter dem blauen Kühlkörper - s. Bild. Die Kühlkörper mit 5 bis 7 mm Höhe habe ich mit EC360® SILVER Pads 0,5mm draufgesetzt.
Am Kühler kommt an der Lüsterklemme 12V DC Spannung an. Der Poti ist mit 100 Ohm so dimensioniert, dass der Lüfter in der untersten Stellung beim Einschalten sicher anläuft, die Drehzahl wird dann über Spannung geregelt und lässt keine Wünsche offen. Der Lüfter bewegt enorme Menge an Luft und baut ordentlichen Druck auf, ich habe mich für extra dickes Modell mit 38 mm entschieden. Zusätzlich habe ich den Lüfter noch einwenig optimiert - am Innenrand des Lüftergehäuses habe ich ein 1 mm dickes Alublech eingepresst, um den Luftspalt zwischen den Lüfterblätterspitzen und Rahmeninnenwand zu reduzieren. Das verringert Luftleckströme zwischen Rotor und Rahmen.
Zur Kühlleistung: Über die Qualität der zusätzlichen externen Kühlleistung entscheidet natürlich die optimale Kombination aus Kühlerbauweise, Form, Anzahl, Anordnung, Montage zusätzlicher Kühlkörper im Notebook, verwendete Pads etc. Daher kann man die Kühlleistung des externen Kühlers nur bedingt für sich allein beurteilen. Ich glaube aber aus dem gewählten Design das Optimum rausgeholt zu haben. Bei ca. 85 % externer Lüfterleistung gelingt es die CPU Temperatur unter Stresstest mit Prime95 dauerhaft unter 82° zu halten. Davor war ich ziemlich schnell bei 92°. Bei der Grafikkarte ist es noch entspannter - im Furmark Test bleibt sie bei 60-62°, zuvor ohne externe Kühlung - 68°. Die PCH Temperatur sinkt dabei auf 69-70° (von 77-80° ohne externe Kühlung). Interessanterweise regelt der interne Grafikkartenlüfter bei Zuschalten externer Kühlung von 3.400 auf 2.500 rpm runter. Für mich sicheres Zeichen dafür, dass die externe Kühlung gut greift.
Lautstärke: Da ich beim Spielen sowieso In Ear Kopfhöher nutze ist die Lautstärke für mich eigentlich zweitrangig. Dennoch hilft es natürlich dass ich den Lüfter entkoppelt eingebaut habe. Eine weitere Maßnahme zur Schalldämmung habe ich noch vor - Kantenschutz mit PVC Schaumprofilen am Kühlergehäuse. Natürlich ist dieser Lüfter bei voller Power nicht der leiseste, allerdings kann er auch leise, entsprechend im unteren Drehzahlenbereich. Ich würde sagen bezogen auf die Leistung hat er eine durchschnittliche Laustärke. Nur, im Unterschied zu sonst so leisen Premium-Lüftern sorgt er schon im unteren Drehzahlbereich für guten Durchzug und ist noch vergleichsweise leise.
Zum Schluss noch ein Tipp - wenn einer von Euch jemals auf die Idee kommt selber einen Notebook-Kühler zu bauen - meine Empfehlung ist ein Alublech in der Profilstärke von max. 1,5 mm, das reicht vollkommen aus, denn mit 2 mm wird das Biegen eine kleine Herausforderung.