Hallo zusammen,
es hat leider mal wieder lange gedauert aber ich habe jetzt die Zeit gefunden eine Bauanleitung zu verfassen. Eine Anleitung zum flashen der eigenen Lüfterkurve kommt auch noch. Tut mir Leid, dass alles nur kleckerweise kommt - aber ich denke ihr kennt alle das verfluchte Thema mit der Zeit.
quanta costa? (Für die, die Interesse haben)
Der Preis setzt sich zusammen, je nach dem was derjenige haben möchte. Daher hier eine Auflistung, was die einzelnen Teile kosten: (auf 50ct gerundet)
Platine -> 2€ (sollten echt viele Interesse haben wird die günstiger)
Mikrokontroller -> 2,50€
Oszyllator -> 1€
Widerstände und Kondensatoren (alle zusammen) -> 0,50€
Stiftleisten (Stecker auf der Platine) -> 0,50€
4-Pin Lüfterstecker (mini) -> 0,50€
4-Pin Lüfterbuchse (mini) -> 2€ (ja die sind echt so teuer)
Temperatursensor -> 1€
Potentiometer -> je nach gewünschter Größe 0,50€ bis 3€
Also liegt der Preis für die Bauteile, je nach Konfiguration, bei ungefähr 7,50€ bis 18€. Diese Preise richten sich natürlich an die Bastler mit entsprechendem Werkzeug und Know-How. Diejenigen, die diese Platine lieber fertig zum Einbau hätten, können aber bei mir melden. Für eine kleine Aufwandentschädigung würde ich das auch machen. Meine restlichen Konstruktions- und Programmieraufwand lade ich kostenlos hier im Forum hoch.
Zusammenbau
U2 -> Mikrokontroller (auf die markierte Ecke achten)
C... -> Kondensatoren (alles die gleichen)
R... -> Widerstände (alles die gleichen)
Überall wo ein Loch ist kommt ein Stift rein.
Ich verweise auf die Bilder, die ich in einem vorherigen Post hochgeladen habe. Der Zusammenbau ist nicht wirklich schwer - nur sehr fummelig, da die Bauteile sehr klein sind. Besonders der Mikrokontroller ist schwierig. Es ist darauf zu achten, dass keins der Beinchen mit einem anderen verbunden ist und alle Pins Kontakt zum Pad darunter haben. Außerdem ist beim Oszyllator darauf zu auchten, dass man nicht das Gehäuse mit anlötet, sondern nur das Pad auf der Unterseite und die kleinen Kontakte in der Ecke. Die restlichen Bauteile sind dankbar zu löten, da man auf keine Polung oder sonstiges besonders achten muss.
Mindestens benötigt man ein Lötgerät mit feiner Spitze. Im besten Falle eine Heißluftlötstation aber ich habe es ja auch ohne geschafft. Wenn man die kleinen 4-Pin Stecker zusammenbauen will, benötigt man eine Krimpzange mit einer sehr kleinen größe (glaube 0,14mm²)
Anschluss
Den Anschluss thematisiere ich hier nur platinenseitig. Es gibt einfach zu viele verschiedenen Anschlüsse und Normen in den Laptops, dass da jeder selber nachgucken muss.
H1 -> Anschluss für das Potentiometer
CPU, GPU_1, GPU_2 -> Anschlüsse für den jeweiligen Lüfter; 4-Pin Standardbelegung; Vom Rand der Platine gesehen ist immer der rechte Pin Ground (0V, "Minus")
X1, X2, X3 -> Anschlüsse für die Sensoren (1 für CPU, 2 für GPU_1, 3 für GPU_2)
JP1 -> ICSP-Programmieranschluss (+5V bei der Beschriftung)
J1 -> Stromversorgung (Viereckige Anschluss ist für CPU-Lüfter und Mikrokontroller; rechts daneben ist für GPU_1; ganz rechts GPU_2; die drei darüber sind Ground)
Das sieht erstmal recht wirr aus, aber wird verständlich sein, wenn man die Platine vor sich hat.
Als nächstes:
Ich werde zu diesem Thema noch zwei größere Updates machen. Einmal, wie schon angekündigt, eine Anleitung zum flashen. Ich arbeite momentan an einer Lösung, wie die Platine von jedem geflasht werden kann, OHNE dass man dafür Programmieren können muss. Also wieder eine Art Plug&Play...
Außerdem das Ergebnis meines Langzeittest. Dazu kann ich jetzt schonmal sagen, dass besonders die Grafikkarten extrem profitiert haben. Aufgrund ihres großen Kühlers und dem trägen Verhalten funktioniert die Regelung perfekt. Die CPU ist leider (bisher) etwas unstetig, da der Kühler weniger Masse hat und damit sehr agil auf Temperaturänderungen reagiert. Dadurch ist der Lüfter im Teillastbereich etwas unruhig.
Den größten Vorteil habe ich aber garnicht erwartet: Die Lüfter drehen schneller! Alle Lüfter drehen bei mir zwischen 100rpm und 300rpm schneller. Da ich mir das nicht erklären konnte, habe ich Messungen mit dem Oszilloskop vorgenommen und festgestellt, dass der Laptop bei maximaler Lüftergeschwindigkeit keine Gleichspannung am PWM-Pin anlegt. Das Signal ist immernoch leicht gepulst (geschätzte 95%). Der Mikrokontroller hingegen legen eine Gleichspannung an und erreicht damit die maximale Auslastung der Lüfter. Das macht sich tatsächlich bemerkbar. Nach zwei Stunden Red Dead Redemption 2 hatte früher die wärmste Grafikkarte 82°C (22°C Zimmer). Jetzt hatte ich maximal 78°C (22,5°C Zimmer).
Mich würde wirklich mal interessieren, ob das bei anderen Laptops auch so ist mit dem PWM-Signal. Falls jemand ein Oszilloskop hat?!